Ab 1939 führte die Wehrmacht in immer mehr Teilen Europas Krieg. 1941 griff Deutschland die Sowjetunion an. Das erklärte Ziel war die Eroberung von „Lebensraum im Osten“. Es folgte ein beispielloser Raub- und Vernichtungskrieg.
Die einheimische Bevölkerung in den besetzten Gebieten wurde vertrieben oder zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Hinter der Front erschossen SS, Polizei und Wehrmacht Hunderttausende Jüdinnen und Juden. Insgesamt fielen mehr als 20 Millionen Menschen aus der Sowjetunion dem deutschen Angriffskrieg zum Opfer, davon über drei Millionen Kriegsgefangene. Bei ihrem Rückzug zerstörten die Deutschen große Teile der Infrastruktur und hinterließen „verbrannte Erde“.

Zwei Wochen vor dem Überfall auf die Sowjetunion legte das Oberkommando der Wehrmacht Regeln zum Umgang mit "Politkommissaren" der Roten Armee fest. Dabei handelte es sich um Vertreter der kommunistischen Partei, die jeder Einheit der Roten Armee zur politisch-ideologischen Überwachung zugeteilt waren. Nach diesen Richtlinien sollten die "Politkommissare" nicht als Kriegsgefangene behandelt, sondern sofort erschossen werden. Wahllos wurden auf dieser Grundlage Hunderttau-
sende Armeeangehörige ermordet, viele von
ihnen sowjetische Juden.

Das Foto stammt aus dem privaten Album eines Wehrmachtssoldaten. „Die Minenprobe“ lautet die handschriftliche Beschriftung der Bildrückseite. Das Foto belegt die Umsetzung des tödlichen Befehls zum so genannten „Minensuchgerät 42“: „Juden sind mit Eggen und Walzen über vermintes Gelände zu jagen.“

Die NS-Durchhaltepropaganda schürte Angst vor der Roten Armee und vor dem Kommunismus („Bolschewismus“). Damit sollten die Deutschen angehalten werden, weiterzukämpfen.

Sowjetische Kriegsgefangene litten unter katastrophalen Bedingungen – von über 5,7 Millionen starben bis zu 3,3 Millionen in deutscher Gefangenschaft. Das deutsche Oberkommando setzte mit dem „Hungerplan“ bewusst auf eine Versorgung der Wehrmacht zulasten der zivilen sowjetischen Bevölkerung – es rechnete mit bis zu 30 Millionen Hungertoten.

Auf ihrem Rückzug zerstörten deutsche Truppen systematisch die Eisenbahnstrecken in den besetzten Gebieten in der Sowjetunion. Auch Fabriken und andere wichtige Einrichtungen zerstörten sie im Rahmen ihres Konzeptes der „verbrannten Erde“.