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Die Sowjetunion litt durch die Kriegszerstörungen besonders unter Hunger und rationierte bis 1947 Lebensmittel. Auch andere Länder begrenzten in der Nachkriegszeit den Einkauf bestimmter Waren.

Brot gehörte zu den wichtigsten Lebensmitteln im Speziallager. Die Internierten mussten die Brote in den Baracken selbst – und möglichst gerecht – aufteilen. Dafür nutzten sie heimlich angefertigte Messer und Waagen. Der ehemalige Internierte Wolfgang Barthel (1945–1948 Speziallager Nr. 2) fertigte 1995 den Nachbau einer Brotwaage an.

Im Herbst 1946 wurden Lebensmittel knapp. Die Verwaltung der Speziallager senkte die Brotrationen von 600 auf 300 Gramm. Hunger und Krankheiten waren die Folge, ein Massensterben setzte ein.

Das Lazarett befand sich am nordwestlichen Rand des Häftlingslagers. Neben einer sowjetischen Sanitätsgruppe gehörten auch Internierte zum medizinischen Personal. Die Arbeit war schwer: Es mangelte an medizinischen Instrumenten, Medikamenten, Desinfektions- und Betäubungsmitteln.

Die Sanitätsabteilung dokumentierte die Toten in halb- bzw. monatlichen Übersichten. Besonders im „Hungerwinter“ 1946/47 starben zahlreiche Internierte.

„Die Häftlinge wurden, nachdem sie verstorben waren, entkleidet und in einem Leichenhaus im Lazarettbereich aufbewahrt. Die Toten wurden tagsüber auf einen Leiterwagen geladen, der von zwei Pferden gezogen wurde, und zu den Gräbern außerhalb des Lagers gebracht. Das geschah nicht jeden Tag, zuweilen erst nach einer Woche. Wenn die Lagerung im Leichenhaus länger dauerte und deshalb mehr Tote als üblich vorhanden waren, verwendete man einen Blechanhänger als Transportmittel, der von einem Traktor gezogen wurde.“
Erich Hebestreit über seine Arbeit im Beerdigungskommando, Ausschnitt eines Interviews von 1995.
(Gedenkstätte Buchenwald)
Erich Hebestreit (1945–1950 Speziallager Nr. 2) arbeitete 1947 bis 1950 im Beerdigungskommando. Diese Arbeit sollte auch nach der Auflösung der Speziallager geheim gehalten werden. Deshalb verurteilte ihn ein Militärtribunal in Weimar zu 25 Jahren Haft. Erst 1953 kam Erich Hebestreit aus einem sowjetischen Arbeitslager in Workuta zurück.

Katharina Knittel (1945–1950 Speziallager Nr. 2) besuchte 1951 das ehemalige Häftlingslager in Buchenwald. Ihr Sohn fotografierte dort das Speziallager-Gräberfeld am Nordhang. Katharina Knittel vermerkte zu dem Bild im Album: „Massengräber“. Die später eingerichtete Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald tabuisierte die Toten und ihre Beerdigungsorte bis 1989.