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Biografische Daten zu Täter:innen im System der Konzentrationslager

01.08.2024 ‒ 02.08.2024, 12:15‒13:30 Uhr

Workshop

Gedenkstätte Buchenwald, Tagungshaus / online via Zoom

Sprachen: Deutsch und Englisch

Digitale Zugänge für Forschung und Dokumentation in Gedenkstätten und darüber hinaus

Forschung und Dokumentation zur Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen basieren immer mehr auf digitalen Daten. Seit den ersten elektronisch gespeicherten Informationen über die Opfer der NS-Verbrechen sind an vielen Gedenkstätten und Forschungseinrichtungen Datenbanken, Findhilfen, Register und digitale Quellensammlungen entstanden, die eine gezielte Recherche zu Millionen von Opfern ermöglichen.

Im Gegensatz dazu sind biografische Informationen zu Täter:innen ungleich schwerer zu finden. Diese Daten sind zudem kaum untereinander vernetzt und mit vielen Beschränkungen in der Benutzung versehen. Das gilt insbesondere für Täter:innen im Kontext des Systems der Konzentrationslager. In vielen Archiven, Gedenkstätten und Dokumentationsstellen, aber auch durch Eigeninitiativen oder aus kommerziellem Interesse sind zu diesem besonderen Datentyp eigene Sammlungen entstanden. Einige Datenbestände sind mit weitreichenden Zugangsbeschränkungen versehen oder sind allein lokal zugänglich. Andere werden in Findhilfen und öffentliche Repositorien eingespeist.

Der Workshop soll einen Überblick zu diesen Beständen geben, digitale Dokumentationsprojekte diskutieren, die sich mit Täter:innenschaft im Kontext des Lagersystems beschäftigen sowie eine Brücke zwischen Gedenkstätten und anderen Forschungseinrichtungen und Archiven schlagen. Ins Gespräch kommen möchten wir über Themen wie:

  • Daten zu verschiedenen Täter:innengruppen aus SS, SA, Wehrmacht, und weiteren Personal der deutschen und kollaborierenden Verfolgungsorgane im Kontext der Konzentrationslager
  • Datenbestände zu verschiedenen Konzentrationslagern und Außenlagerkomplexen sowie deren übergeordnete Verwaltungsstrukturen wie der Inspektion der Konzentrationslager
  • informationswissenschaftliche und archivrechtliche Perspektiven auf Umgang und Zugang mit und zu Täter:innen-Daten
  • Vernetzungsmöglichkeiten- und potenziale einer datenbankgestützten Täter:innen-forschung

Der Workshop wird gemeinsam von der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg veranstaltet. Er findet in der Gedenkstätte Buchenwald satt. Eine Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung vor Ort und online möglich.

Bei Interesse schreiben Sie für die Anmeldung bis zum 30.06.2024 an Susann Pfeifer spfeifer[at]buchenwald[dot]de.

Workshop „Biografische Daten zu Täter:innen im System der Konzentrationslager: Digitale Zugänge für Forschung und Dokumentation in Gedenkstätten und darüber hinaus“

Programm

1. August

      12:15 bis 12:30 Uhr           Begrüßung

12:30 bis 14:30 Uhr           Panel I 
Dokumentation und Zugänglichkeit von Täter:innendaten in staatlichen und nichtstaatlichen Archiven
Daten über Täter:innen finden sich in verschiedenen Archivinfrastrukturen. Das Panel stellt einzelne Datensammlungen vor und diskutiert die Fragen, welche Teile der Daten öffentlich gemacht werden sollen und dürfen, welche Quellenbestände sich für die Dokumentation eignen und bietet Einblick in Dokumentationsprozesse und interne Findhilfen.
Mit Inputs von:
Holm Kirsten (Leitung museologische Sammlung, Gedenkstätte Buchenwald)
Annabelle Lienhart, M.A. (wissenschaftliche Mitarbeiterin Archiv und Sammlung, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)
Agnes Ohm, M.A. (Leitung Sammlungen, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)
Dr. Dirk Riedel (Wissenschaftlicher Referent, KZ-Gedenkstätte Dachau)
Moderation: Dr. Markus Wegewitz (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)

14:30 bis 15:00 Uhr           Kaffeepause

15:00 bis 17:00 Uhr           Panel II 
Täter:innendaten interpretieren und vernetzen: Digitale Methoden, Projekte und Potenziale
Dezentralität und Zugangsbeschränkungen für biografische Daten zu Täter:innen in den Lagern erschweren oft übergreifende Recherchen. Das Panel fragt nach Möglichkeiten und Werkzeugen, diesen Zustand zu überwinden. Es stellt Erfahrungen und Planungen für Projekte und Datenbanken in den Mittelpunkt, die Daten aus verschiedenen Quellen aufbereitet und zusammengeführt haben.
Mit Inputs von:
René Bienert, M.A. (KZ-Gedenkstätte Mauthausen)
Maria Dermentzi (Department of Digital Humanities, King's College London / European Holocaust Research Infrastructure)
Kim Dresel, M.A. (Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution)
Dr. Maximilian Kalus (Memorial Archives International)
Andreas Pupkes, M.A. (Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten)
Moderation: Agnes Ohm, M.A. (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen)

19:00 Uhr                           gemeinsames Abendessen in Weimar

2. August

9:30 bis 11:15 Uhr             Panel III 
Daten aus der Nachgeschichte der Verbrechen: Bestrafung, juristische Ahndung und Rekonstruktionsversuche
Die Versuche der Ahndung und Rekonstruktion der NS-Verbrechen nach der Befreiung haben wichtige und oftmals die einzig verfügbaren Quellen über Täter:innen und Tatkomplexe öffentlich gemacht. Dieses Panel fragt nach biografischen Daten, die aus solchen Vorhaben hervorgegangen sind, wie Institutionen sie zugänglich machen und welche Tücken es bei der Rekonstruktion gibt.
Mit Inputs von:
Giles Bennett, M.A. (Institut für Zeitgeschichte München−Berlin)
Dr. Julia Landau (Kustodin der Kustodie 2 – Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2, Gedenkstätte Buchenwald)
Dr. des. Jasmin Söhner (Historisches Seminar, Universität Heidelberg)
Dr. Henning de Vries (Internationales Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsver-brecherprozesse, Philipps-Universität Marburg)
Moderation: René Bienert, M.A. (KZ-Gedenkstätte Mauthausen)

11:15 bis 11:30 Uhr            Kaffeepause

11:30 bis 12:30 Uhr           Gemeinsame Abschlussdiskussion

anschließend: Mittagessen oder Lunch to go

ab 13:30 Uhr:                     Kuratorenführung zu Täterorten mit Dr. Michael Löffelsender (Kustos der Kustodie 1, Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald, Gedenkstätte Buchenwald) und Zeit für den Besuch der Ausstellungen in der Gedenkstätte Buchenwald


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