Der Audio-Walk führt zu sieben Stationen auf dem Lagergelände, die eine Verbindung zum Leben Franz Ehrlichs haben.
1937 kam Franz Ehrlich, der am Bauhaus Dessau studiert hatte, als politisch Verfolgter ins Konzentrationslager Buchenwald. Als Zwangsarbeiter im Baubüro musste er Gebäude, Inneneinrichtungen und Gebrauchsgegenstände für die SS entwerfen. Mit seiner Tätigkeit erhöhte er seine Überlebenschancen – und die anderer Häftlinge.
Nach der Entlassung 1939 stellte ihn die SS als Architekten an. Er arbeitete in der SS-Neubauleitung Weimar-Buchenwald, später im SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt in Berlin, einem zentralen Akteur der Kolonialisierungs- und Vernichtungspolitik in Osteuropa. Ein Opfer oder ein Widerstandskämpfer war er nun nicht mehr, sondern mindestens Kollaborateur.
Der Audiowalk von Jens-Uwe Fischer (Hochschule für bildende Künste Hamburg) erzählt über den Zusammenhang von moderner Gestaltung und nationalsozialistischer Politik. Die Geschichte Ehrlichs stellt aber auch ganz grundsätzliche Fragen: „Was können wir aus diesem Lebensweg für uns, unsere Zeit und unsere Gesellschaft lernen?“
„Der Bauhäusler Franz Ehrlich in Buchenwald“ ist ein Projekt von Jens-Uwe Fischer – als Produktion der HFBK Hamburg, Designtheorie, Prof. Dr. Friedrich von Borries – mit Refrakt (Alexander Govoni, Carla Streckwall) – in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora – gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
Der Audiowalk wird als App für iOS und Android in den jeweiligen App-Stores kostenlos bereitgestellt. Mehr dazu finden Sie hier: http://refrakt.org/franzehrlich/