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Alexandr Afanasjew wurde am 8. November 1922 in der russischen Kleinstadt Beschezk geboren. Als Soldat der Roten Armee gelangte er 1941 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er durchlief verschiedene Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet der Ukraine. Später wurde er ins Deutsche Reich gebracht und dort unter anderem im Kriegsgefangenenlager Stalag VI K (326) in der Senne bei Stukenbrock sowie nach Fluchtversuchen in den Polizeigefängnissen Hagen und Dortmund gefangen gehalten.
Am 25. August 1944 wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald eingewiesen, nach wenigen Tagen dann in das damalige Buchenwalder Außenlager Dora überstellt, das im Oktober 1944 zum selbständigen KZ Mittelbau wurde. Von dort gelangte Alexandr Afanasjew in das Außenlager Ellrich-Juliushütte. Mehrfach wurde er infolge der schweren Zwangsarbeit in den Häftlingskrankenbau des KZ Mittelbau eingewiesen.
Im Zuge der Räumung des KZ-Komplexes im Südharz gelangte Alexandr Afanasjew in das Konzentrationslager Bergen-Belsen, wo er am 15. April 1945 seine Befreiung durch britische Soldat:innen erlebte. Wie viele andere sowjetische KZ-Überlebende auch musste er anschließend seinen Wehrdienst in der Sowjetischen Besatzungszone ableisten, bevor er 1946 in seine Heimat zurückkehren konnte.
Um eine symbolische Entschädigungszahlung für das erlittene Unrecht erhalten zu können, musste er Nachweise für die Zeit seiner Kriegsgefangenschaft, KZ-Haft und Zwangsarbeit vorbringen. Hierfür reiste er 2017 nach Deutschland und sichtete in den Arolsen Archives Dokumente, die seinen Haftweg belegen. Seine Lebenserinnerungen teilte er anschließend in seiner Autobiografie Один Против Германии („Einer gegen Deutschland“). Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen Tagen bei seiner Familie und seinen Freund:innen.
