Gegen das Vergessen: Feierliche Enthüllung der Gedenkstele vor dem Dorfgemeinschaftshaus, Foto: Andreas Froese-Karow

Erinnerungsstele in Kleinbodungen eingeweiht

Einwohner gedenken der Häftlinge des ehemaligen KZ-Außenlagers

Am 3. Oktober 1944 richtete die SS unter der Tarnbezeichnung "Emmi" ein Außenlager des KZ-Mittelbau-Dora in Kleinbodungen ein. Bis zur Räumung des Lagers im April 1945 waren dort rund 700 Häftlinge in zwei ehemaligen Lagerhallen eines stillgelegten Kaliwerks inhaftiert. Die vorwiegend polnischen, sowjetischen, deutschen und französischen Häftlinge mussten im Auftrag der Mittelwerk GmbH Zwangsarbeit für die Lagerung und Reparatur defekter A4-Raketen leisten.

Seit dem 3. Oktober 2012 erinnert nun eine Gedenkstele vor dem neuen Dorfgemeinschaftshaus in Kleinbodungen an das ehemalige KZ-Außenlager. Ihre Errichtung geht auf eine private Bürgerinitiative der Bevölkerung zurück: Während der vergangenen Monate spendeten die Einwohnerinnen und Einwohner, um gemeinsam ein Denkmal an einer zentralen Stelle im Dorf zu errichten.

Bei einer Gedenkfeier am 3. Oktober 2012, genau 68 Jahre nach Einrichtung des Außenlagers, enthüllten Bürgermeisterin Bärbel Ohlhoff und Gedenkstättenleiter Dr. Jens-Christian Wagner die neue Stele. Beide bedankten sich bei der Bevölkerung, die mit ihrer engagierten Unterstützung und Spendenbereitschaft die historische Erinnerung an das Leid der Häftlinge als Teil der Dorfgeschichte offen und lebendig halte.  

Die Gedenkstätte Mittelbau-Dora schließt sich diesem Dank an alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Kleinbodungen, an die Gemeindeverwaltung und an den Gemeinderat an.