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Foto: SGBUMD

Dauerausstellung

Mitarbeiter der Gedenkstätte arbeiten an der Dauerausstellung zur Geschichte des KZ Buchenwald vor deren Eröffnung am 8. April 1995.

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Foto: Peter Hansen

Gräberfeld Speziallager

Im neu errichteten Ausstellungsgebäude liegt das Totenbuch zum sowjetischen Speziallager Nr. 2 neben der Blickachse auf eines der Gräberfelder.

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Foto: SGBUMD

Workcamp 1996

Workcamp zur Freilegung des sogenannten Kinderblock 66 und von Resten der ehemaligen Latrine des Kleinen Lagers, 1996.

1995

8. April

Eröffnung der ständigen Ausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald in der ehemaligen Effektenkammer. Im Obergeschoss der Effektenkammer befindet sich die Abteilung Sammlung und Fundrestaurierung.

Einweihung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma. Schwarze Basaltstelen auf einem kleinen Hügel kennzeichnen den ehemaligen Block 14, den sogenannten Zigeunerblock. Sie tragen die Namen anderer Konzentrations- und Vernichtungslager. Die Inschrift in Englisch, Deutsch und Romanes lautet:

Zum Gedenken an die Sinti und Roma, die Opfer des NS-Völkermords wurden.
(Entwurf: Daniel Plaas)

11. April

Einweihung eines Denkmals für alle Opfer des KZ Buchenwald. Eine in den Boden eingelassene Metallplatte ist graviert mit dem Akronym "K. L. B." sowie den Namen von mehr als 50 Opfergruppen in alphabetischer Reihenfolge. Der Mittelteil wird auf 37 Grad, auf menschliche Körpertemperatur, erwärmt. (Entwurf: Horst Hoheisel und Andreas Knitz)

Das Denkmal markiert den Ort, an dem überlebende Häftlinge kurz nach der Befreiung einen hölzernen Obelisken, das erste Denkmal für die Opfer des Lagers, errichtet hatten. In einer Gedenkfeier am 19. April 1945 erinnerten sie an ihre toten Kameraden und leisteten den "Schwur von Buchenwald".

Feiern zum 50. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald:

  • Gedenkveranstaltung des Freistaats Thüringen im Deutschen Nationaltheater Weimar
  • Gedenkfeier des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos auf dem ehemaligen Appellplatz
  • Ökumenischer Gottesdienst am ehemaligen Bahnhof
  • Kaddisch am jüdischen Mahnmal
  • Eröffnung einer Ausstellung mit Werken von Walter Spitzer und Übergabe der Skulptur „Muselmann“
  • Begegnungen ehemaliger Häftlinge

Jahreswende

Der Friedhof auf dem Ettersberg (im Mahnmal) wird rekonstruiert. In den Reihengräbern sind über 400 ehemalige KZ-Häftlinge begraben, die nach der Befreiung an den Folgen der Lagerhaft verstorben waren. Die Gräber erhalten Namenstafeln, die im Rahmen einer Gedenkfeier am 14. April enthüllt werden.

Das Gräberfeld des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 wird zu einem Waldfriedhof gestaltet, die anonymen Massengräber durch Stahlstelen gekennzeichnet. Für die Dokumentation der Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 entsteht gegenüber dem Gräberfeld, auf dem die meisten Toten des sowjetischen Lagers begraben sind, ein neues Ausstellungsgebäude.

1996

Der Umbau des ehemaligen Stabsgebäudes der SS, das in der DDR-Zeit als Hotel diente, zum Verwaltungsgebäude der Gedenkstätte ist im Wesentlichen abgeschlossen. Im Parterre befinden sich die Büros von Direktion, Verwaltung und Presse-/Öffentlichkeitsarbeit sowie zwei Konferenzräume, in der 1. Etage die historische Abteilung, Archiv und Bibliothek mit Benutzerräumen. Das bisherige Verwaltungsgebäude wird als Jugendbegegnungsstätte ausgebaut.

Seit 1995 steigen die Besucherzahlen. Das pädagogische Angebot wird erweitert; besonders für Schülergruppen werden Tagesprogramme entwickelt, die neben Überblicks- und thematischen Führungen eine intensivere Beschäftigung mit der Geschichte des Ortes ermöglichen. In der ehemaligen Kommandantur werden dafür Arbeitsräume eingerichtet. Junge Freiwillige aus verschiedenen Ländern arbeiten in der Gedenkstätte.

Unter sachkundiger Anleitung arbeiten Workcamps und Jugendgruppen im Rahmen von pädagogisch betreuten Projekten an archäologischen Grabungen mit. Sie bergen in ehemaligen Müllhalden des Lagers unzählige Fundstücke aus Häftlingsbesitz: Ess- und Trinknäpfe, Essbesteck, vermeintlich wertlose Dinge wie Knöpfe, Schuh- und Brillenreste, kaum noch erkennbare Zahnbürsten u. a. m., aber auch selbstgefertigte Schmuckstücke oder Kultgegenstände. Vieles davon ist in der Ausstellung zur KZ-Geschichte zu sehen.

1997

Restaurierung und Neugestaltung des Arrestzellenbaus.

11. April

In Erinnerung an die Häftlinge des KZ Buchenwald lädt die Gedenkstätte am 52. Jahrestag der Befreiung zu einer Gedenkfeier mit anschließendem Rundgang auf dem Lagergelände ein. Der Gedenkrundgang findet seitdem jährlich statt.

Mai

Bei der Restaurierung des Krematoriums werden auf dem Dachboden 701 Urnen mit Resten menschlicher Asche und Urnendeckel mit eingeprägten Namen gefunden. Im August wird die geborgene Asche im Rahmen einer interkonfessionellen Feier auf dem Friedhof Ettersberg bestattet. Die Ansprache hält der serbische Diplomat, Schriftsteller und Buchenwald-Überlebende Ivan Ivanji.

Eröffnung der Dauerausstellung zur Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 Buchenwald 1945–1950 in dem neu errichteten Ausstellungsgebäude.

1998

Februar

Das ehemalige Desinfektionsgebäude ist restauriert und so eingerichtet, dass es als Kunstmuseum modernen Standards gerecht wird. Eröffnung der ständigen Kunstausstellung "Überlebensmittel – Zeugnis – Kunstwerk – Bildgedächtnis" in der ehemaligen Desinfektion. Die Ausstellung zeigt künstlerische Arbeiten aus dem Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945 und solche, die bis 1995 von Überlebenden oder Nachgeborenen zu dem Thema geschaffen wurden.

1999

Januar

Neuer Einführungsfilm für Besucher der Gedenkstätte "KZ Buchenwald. Post Weimar" von Margit Eschenbach. Anhand von zeitgenössischen Dokumenten (NS-Propagandafilme, Bilder aus dem Lager, zum Teil wenig bekannte Filme und Fotos aus der Zeit nach der Befreiung) und Berichten von drei Überlebenden gibt er einen Einblick in die Geschichte und den Alltag im Konzentrationslager Buchenwald.

April

Eröffnung der Internationalen Jugendbegegnungsstätte. In zweijähriger Bauzeit entstand aus der ehemaligen SS Kaserne, dem späteren Verwaltungsgebäude der Gedenkstätte, ein modernes Tagungs- und Kommunikationszentrum mit Konferenz-, Arbeits- und Aufenthaltsräumen sowie eigener Küche. Es steht vor allem Jugendgruppen, Pädagogen, Verbänden und anderen Interessierten für Seminare und Projektwochen zur Verfügung.

Mai–Juli

"Vom Antlitz zur Maske. Wien – Weimar – Buchenwald 1939"/"Gezeichneter Ort. Goetheblicke auf Weimar und Thüringen". Zwei Ausstellungen der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Stiftung Weimarer Klassik in Kooperation mit der Weimar 1999 Kulturstadt Europas GmbH und der Abteilung Archäologische Biologie und Anthropologie des Naturhistorischen Museums Wien. Die Ausstellung im Schillermuseum Weimar zeigt die Protokolle, Fotografien und Masken, die eine "Anthropologische Kommission" 1939 in Wien von 440 Juden anfertigte. Fast alle der anschließend in das KZ Buchenwald Deportierten kamen ums Leben.

Juli–Oktober

"Leben – Terror – Geist. KZ Buchenwald: Porträts von lntellektuellen und Künstlern".
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Weimar 1999 Kulturstadt Europas GmbH. Sie zeigt stellvertretend für viele andere das Leben und Werk von 73 ehemaligen Häftlingen, die, bei aller Verschiedenartigkeit ihrer Herkunft, ihrer Überzeugung und ihres Lebensweges, eines miteinander verbindet: die Gefangenschaft im Konzentrationslager Buchenwald.

September

Einweihung einer Erinnerungsstätte für Dietrich Bonhoeffer, Friedrich von Rabenau und Ludwig Gehre. Seit 1990 haben Teilnehmer von Workcamps im überwachsenen Kasernengelände am Steinbruch den Arrestkeller der SS freigelegt, in dem Dietrich Bonhoeffer und Angehörige der Verschwörung gegen Hitler (20. Juli 1944) von Anfang 1945 bis zu ihrer Ermordung in Flossenbürg gefangengehalten wurden.

Oktober

Eröffnung der ständigen Ausstellung zur Geschichte der Gedenkstätte Buchenwald.
Ein aus den siebziger Jahren stammendes, dem Mahnmal zugeordnetes Gebäude wurde für die Ausstellung umgebaut und erweitert. Auf einer Fläche von etwa 300 qm ist anhand von Dokumenten, Bildern, Gegenständen und Modellen dargestellt, wie in der DDR an die Geschichte des Konzentrationslagers erinnert wurde.

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