
Internationale Jugendbegegnungsstätte der Gedenkstätte Buchenwald, Foto: Claus Bach. SGBUMD
Fachtagung “Die Justiz und der Umgang mit extrem rechten Straftaten: Eine Gefahr für den Rechtsstaat?“
Für Praktikerinnen & Praktiker aus den Bereichen Justiz, Polizei, Schule & Jugendhilfe am 15. und 16. November 2021
In den vergangenen Jahren wurden in Thüringen gegen Neonazis mehrere Prozesse
geführt, die bundesweit für Aufmerksamkeit und Unverständnis sorgten. Zuletzt das
„Ballstädt“-Verfahren, bei welchem der brutale Übergriff einer Gruppe Neonazis auf eine
Kirmesgesellschaft verhandelt wurde. Das Verfahren musste aufgrund von Formfehlern
erneut aufgerollt werden. Dies führte zu einer erheblichen Verkürzung der Strafen für die
verurteilten Gewalttäter.
Seitens der Justiz wurde dabei der Umgang von Politik und Zivilgesellschaft mit dem
Verfahren kritisiert. Gleichzeitig wird immer wieder öffentlich diskutiert, inwieweit ein
extrem rechtes Tatmotiv Berücksichtigung in Verfahren finden sollte bzw. muss. Gerade
beim Thema Antisemitismus gibt es hierbei bundesweit mehrere umstrittene Urteile, die
antisemitische Tatmotive nicht zur Kenntnis nahmen. Hinzu kommt eine Diskussion über
Richter und Staatsanwälte, die selbst politisch am rechten Rand aktiv sind.
Inwieweit gefährden diese Tendenzen den demokratischen Rechtsstaat und gibt es auch
in der Thüringer Justiz ein Problem im Umgang mit extrem rechten Straftaten? Diese
Themen sollen auf der diesjährigen Tagung besprochen und diskutiert werden.
Die Tagung findet pandemiebedingt im Online-Format statt.
Das vollständige Tagungsprogramm finden Sie hier.
Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular. Anmeldefrist: 5. November 2021
Für die Teilnahme gilt die so genannte 3G-Regelung (digitaler oder schriftlicher Nachweis über einen negativen Test, eine vollständige Impfung oder eine Genesung).
Eine Fachtagung des Ministeriums für Migration, Justiz und Verbraucherschutz Thüringen
in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora,
MOBIT e.V. und dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und
Weltoffenheit „Denk bunt“