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„Les femmes oubliées des Buchenwald deportées dans l'univers concentrationnaire“
Eine Ausstellung der Gedenkstätte Buchenwald in Montpellier 8. März bis 20. Mai 2007
Als Folge des Terrors, mit dem die deutsche Besatzung die französische Résistance zerschlagen wollte, wurden insgesamt etwa 25.000 Franzosen in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Sie stellten dort seit Anfang 1944, als sich der Terror nach der deutschen Niederlage bei Stalingrad noch einmal verstärkte, nicht nur den höchsten Anteil in der Gruppe der politischen Häftlingen; sie spielten als einflussreichste Gruppe unter den ausländischen politischen Häftlingen auch im Häftlingswiderstand eine bedeutsame Rolle. Viele Franzosen gehörten zur ersten Belegung der Außenlager „Dora“ und „Laura“. Dort wurden Sie bis zum körperlichen Zusammenbruch gezwungen, die Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie voranzutreiben. Außerdem wurden über tausend Französinnen zur Zwangsarbeit in die Frauen-Außenlager des KZ Buchenwald verschleppt. Ihr Schicksal, wie das Leid der weiblichen Häftlingen insgesamt, wurde in den vergangenen Jahrzehnten kaum erinnert. Um das Leben der Frauen und Mädchen des Konzentrationslagers Buchenwald, ihre Ausbeutung, aber auch ihren Überlebenswillen zu dokumentieren, wurde an der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora die Ausstellung "Vergessene Frauen von Buchenwald. Die Ausbeutung weiblicher Häftlinge in der Rüstungsindustrie" erarbeitet und im Jahr 2001 präsentiert. Auf Initiative der Association française Buchenwald-Dora et Kommandos in Verbindung mit dem Mémorial du Maréchal Leclerc de Hautecloque et de la Libération de Paris - Musée Jean Moulin wurde die Ausstellung ins Französische übertragen, um zahlreiche Exponate zu französischen Frauen erweitert und 2005 erstmals in Frankreich gezeigt. Im Jahr 2006, in dem in der Region Weimar–Jena unter dem Stichwort „rendezvous“ ein vielfältiges deutsch-französisches Veranstaltungsprogramm geboten wird, erinnert die in Weimar erarbeitete Ausstellung in ihrer französischen Partnerstadt Blois an ein dunkles Kapitel in den Beziehungen der beiden Länder. Sie versteht sich deshalb auch als Baustein für ein Europa der Freiheit und des Friedens. Die Ausstellung „Les femmes oubliées de Buchenwald“ war vom 29. April bis zum 19. Juni 2006 in der Bibliothèque Abbé Grégoire in Blois zu sehen.