
1945
Januar
Vor der heranrückenden Roten Armee löst die SS die noch bestehenden Arbeits- und Konzentrationslager im besetzten Polen auf und treibt die Insassen auf mörderische Evakuierungsmärsche. Diejenigen, die in Buchenwald lebend ankommen, sind von Erschöpfung, Hunger und Kälte gezeichnet und oftmals todkrank. In den meist offenen Güterwaggons liegen Hunderte von Toten.
Mitte Januar
Block 61 im Kleinen Lager, Teil des Häftlingskrankenbaus, wird auf Befehl der SS zum Ort der Tötung entkräfteter Häftlinge durch Injektionen. Bis Ende März 1945 ermordet die SS dort mehrere Tausend Häftlinge. Februar Buchenwald ist das größte unter den noch bestehenden Konzentrationslagern.
Ende Februar
befinden sich im Stammlager und seinen 88 Außenlagern 112.000 Menschen, davon 25.000 Frauen. Ein Drittel der inhaftierten Männer und Frauen sind Juden. Tausende werden in Außenlager weitergeschickt. Die Zahl der Sterbenden, Kranken und Schwachen, die im Kleinen Lager zurückbleiben, steigt täglich.
März/April
Bis zuletzt hält die SS ihr Zwangsarbeitssystem aufrecht. Erst bei unmittelbarer Frontnähe werden die Außenlager geräumt. Die SS erschießt die Gehunfähigen und verübt Massaker in Leipzig-Thekla, Gardelegen und Ohrdruf.
5. April
Die Weimarer Gestapo erschießt im Webicht 149 Insassen von Polizei- und Gerichtsgefängnissen der Stadt.
6. April
Im Stammlager auf dem Ettersberg befinden sich 47.500 Häftlinge, davon 22.900 in den Baracken des Hauptlagers und 18.000 in den Pferdeställen des Kleinen Lagers. Lagerkommandant Pister befiehlt die Räumung des Lagers.
7. bis 10. April
28.000 Menschen aus dem Stammlager werden in Richtung der Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg sowie zum Ghetto Theresienstadt per Bahn transportiert oder zu Fuß getrieben. Tausende kommen auf diesen Märschen um.