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Gedenkort
Eine Tafel in Erinnerung an Ernst Thälmann finden Sie hier.

Digitales Fotoarchiv 
Nach dem Luftangriff vom August 1944 entstandene Aufnahmen finden Sie hier.

Häftlinge im Kleinen Lager, Juni 1944. Der Quarantänebereich ist mit Stacheldraht vom Rest des Lagers abgetrennt. Als Unterkünfte dienen fensterlose Pferdestallbaracken oder Zelte. Foto: Georges Angéli. SGBuMD

1944

Januar

Die deutsche Sicherheitspolizei deportiert 348 norwegische Studenten der Universität Oslo nach Buchenwald.

Januar/Februar

Im Außenlager "Dora" sondern SS-Ärzte 1.888 entkräftete Häftlinge aus und lassen sie in das KZ Majdanek verlegen.

März

Jeder Zweite der insgesamt 42.000 Häftlinge muss in einem der 22 Außenlager für die Kriegswirtschaft arbeiten.

April

Ein Transport von Sinti und Roma, darunter viele Jugendliche, kommt aus Auschwitz. Die SS verlegt 1.000 entkräftete Häftlinge des Außenlagers "Dora" in das KZ Bergen-Belsen.

Mai

Nach Erhebungen der SS sind 81 Prozent der Häftlinge des Hauptlagers chronisch unterernährt, das heißt 18.990 von 21.500 Menschen. Jeder Zehnte leidet an offener Tuberkulose.

Mai bis Juli

8.000 ungarische Juden - in Auschwitz aus dem Vernichtungsprozess herausgezogen - werden nach Buchenwald gebracht und in Außenlagern schonungslos zugrunde gerichtet.

15. August

Durch Evakuierungstrecks aus aufgelösten und frontnahen Lagern im Westen ist das Stammlager mit 31.491 Menschen überfüllt. Tausende bleiben unter freiem Himmel oder in Zelten. In den inzwischen 64 Außenlagern befinden sich weitere 43.500 Häftlinge.

Mitte August

Im Rahmen der Verhaftungsaktion "Gitter"/ "Gewitter", die dem Attentat auf Hitler folgt, bringt die Gestapo 742 frühere Mitlieder von Parteien der Weimarer Republik in das Lager.

18. August

Im Krematorium wird der Vorsitzende der KPD, Ernst Thälmann, erschossen.

20. August

Mit einem Transport aus Paris kommen 169 alliierte Flieger, die über Frankreich abgeschossen wurden, in das Kleine Lager, wo sie bis Oktober bleiben.

24. August

Alliierte Bomber greifen die nahe am Stammlager befindlichen Rüstungsbetriebe und SS-Einrichtungen an und zerstören sie zu großen Teilen. Da die Häftlinge in der Nähe des Werkes bleiben müssen, gibt es 2.000 Verletzte und 388 Tote unter ihnen.

28. August

Ein Vernichtungstransport mit 74 jüdischen Frauen und Kindern verlässt das Außenkommando Hugo-Schneider AG Leipzig in Richtung Auschwitz.

August/September

Die SS-Verwaltung von Buchenwald übernimmt Außenlager des KZ Ravensbrück mit Tausenden von Frauen.

26. September

Die SS schickt 200 jugendliche Sinti- und Roma zur Ermordung nach Auschwitz.

Ende September/Anfang Oktober

1.953 dänische Polizeiangehörige werden nach Buchenwald gebracht. 60 von ihnen sterben im Kleinen Lager.

6. Oktober

Nach einer Selektion unter den entkräfteten jüdischen Häftlingen der Außenlager der Braunkohle-Benzin AG in Rehmsdorf und Magdeburg schickt die SS 1.188 Juden zur Vernichtung nach Auschwitz. Bis Dezember folgen aus anderen Außenlagern weitere Vernichtungstransporte, mit denen jüdische Männer, Frauen und Kinder sowie Sinti und Roma in den Tod geschickt werden.

9./10. Oktober

Aus Gefängnissen der Wehrmacht werden die ersten verurteilten Soldaten zur Zwangsarbeit in das KZ Buchenwald verlegt. Die neue Häftlingsgruppe heißt "Zwischenhaft II".

Ende Oktober

Aus dem Außenlager "Dora" und seinen Kommandos wird das selbstständige Konzentrationslager Mittelbau.

Dezember

Durch die Auflösung der Zwangsarbeitslager in Tschenstochau (Częstochowa), Piotrków und des KZ Płaszów erhöht sich die Zahl der jüdischen Häftlinge bis Jahresende auf 15.500.

Jahresende

In Buchenwald und seinen Außenlagern werden 63.048 Männer und 24.210 Frauen gefangen gehalten, mehr als ein Drittel von ihnen nicht älter als 20 Jahre. 1944 starben 9.468 Häftlinge.

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