
1943
März
Der Rüstungsbetrieb neben dem Lager, das sogenannte Gustloff-Werk II, nimmt mit Häftlingsarbeitskräften die Produktion auf. Der Bau einer Bahnstrecke nach Weimar beginnt. Häftlinge müssen sie in nur drei Monaten errichten. Bei der Erla-Maschinenwerk GmbH in Leipzig, bei den Junkers Flugzeugwerken in Schönebeck und bei den Rautalwerken Wernigerode entstehen große Außenlager, wo Buchenwaldhäftlinge zur Arbeit in der Rüstungsindustrie gezwungen werden. Große Transporte von polnischen Häftlingen treffen aus den KZ Auschwitz und Majdanek ein.
April
Im Block 46 findet die dreizehnte Versuchsreihe an Häftlingen statt, diesmal mit Fleckfiebertherapeutika der Firma Hoechst. Über die Hälfte der Versuchspersonen sterben während des Experiments qualvoll.
Mai
Französische Regierungsmitglieder, darunter die früheren Ministerpräsidenten Édouard Daladier, Paul Reynaud und Léon Blum, werden als Sonderhäftlinge im SS-Falkenhof interniert. Léon Blum bleibt dort bis zum April 1945.
Juni
Aus dem Durchgangslager Compiègne in Nordfrankreich trifft der erste große Transport ein.
August
Bei Nordhausen entsteht das Außenlager "Dora" zur Vorbereitung der unterirdischen Raketenproduktion. In den ersten sechs Monaten des Stollenbaus kommen 2.900 Häftlinge ums Leben. Die ersten großen Transporte aus der Ukraine kommen in Buchenwald an.
Jahresende
Die Lagerstärke ist auf 37.319 Gefangene angewachsen. Unter ihnen sind 14.500 Russen, 7.500 Polen, 4.700 Franzosen und 4.800 Deutsche und Österreicher. Fast die Hälfte von ihnen befindet sich in Außenlagern. 3.862 Häftlinge sterben 1943 im Buchenwalder Lagerkomplex.