Von Buchenwald nach Karaganda
Eröffnung am Samstag, dem 16. September 2017, um 11.30 Uhr, im Ausstellungsgebäude Speziallager
8. Februar 1947: Am Bahnhof Buchenwald stehen mehr als 1.000 Internierte aus dem sowjetischen Speziallager Nr. 2 für einen Transport bereit. Zum Arbeitseinsatz in der Sowjetunion bestimmt, führt ihr Weg in die kasachische Stadt Karaganda. Der Transport ist ein Ausnahmefall in der Geschichte des Speziallagers Buchenwald, in dem Beschäftigungslosigkeit und strenge Isolation herrschen. Von Hunger und Krankheiten geschwächt, ist die Mehrheit der zu diesem Zeitpunkt insgesamt 15.000 dort Internierten weder transport- noch arbeitsfähig.
Am 20. März 1947, nach sechswöchiger Fahrt unter schwierigen Bedingungen, erreichen 1.038 Internierte das Kriegsgefangenenlager Nr. 7099 in Karaganda. Harte Arbeit im Bergbau und auf Baustellen prägt den Alltag der Gefangenen. Nach Jahren der Ungewissheit können sie ab Ende 1947 erstmals Postkarten schreiben und so Kontakt zu ihren Angehörigen aufnehmen. Nach Gründung beider deutscher Staaten 1949 werden die meisten Internierten entlassen.
70 Jahre später informiert die Sonderausstellung der Gedenkstätte Buchenwald über Geschichte und Hintergrund dieses Transportes.