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Tage der Begegnung 2022

Archivierte Meldung vom 11.8.2022

Veranstaltungen vom 23. August bis 15. Oktober 2022 zur Erinnerung an die Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2

Das Foto zeigt den Eingang des Ausstellungsgebäudes von außen.

Im August 1945 errichtete die sowjetische Besatzungsmacht auf Teilen des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald das Speziallager Nr. 2. Bei einer durchschnittlichen Belegung von 12.000 Gefangenen waren dort insgesamt 28.500 Menschen interniert. Zumeist handelte es sich um lokale Funktionsträger der NSDAP, aber auch Jugendliche und Denunzierte befanden sich unter ihnen. Mehr als 7.000 starben an Unterernährung und Krankheiten. Die Familien erhielten keinerlei Nachricht über den Verbleib ihrer Angehörigen, auch keine offizielle Benachrichtigung im Falle des Todes. Im Februar 1950, kurz nach der Gründung der DDR, wurde das Lager aufgelöst.

Dienstag, 23. August 2022, 18 Uhr, Stadtmuseum Weimar

Vortrag und Gespräch

Alexander Agafonow – eine Biografie zwischen Konzentrationslager, Speziallager und Gulag mit Dr. Pawel Poljan (Moskau/Freiburg)
Das Leben Alexander Agafonows (1920–2009) spiegeltv die Extreme des 20. Jahrhunderts wider. Als Widerstandskämpfer gelang ihm die Flucht aus dem Konzentrationslager Buchenwald. Durch den sowjetischen Geheimdienst kam er 1945 erneut nach Buchenwald in das sowjetische Speziallager Nr. 2 und wurde von dort als angeblicher Spion in die Sowjetunion gebracht.

Freitag, 16.9.2022, 19 Uhr, Stadtmuseum Weimar
Vortrag und Diskussion
Memorial: Wie weiter nach der juristischen Liquidierung?
mit Natalia Baryshnikova und Sergey Bondarenko
Die Organisation Memorial erforscht seit 1987 die Geschichte staatlicher Repressionen in der Sowjetunion und bewahrt die Erinnerung daran. Ein weiterer wichtiger Teil ihrer Arbeit ist der Schutz der Menschenrechte. Am 28. Dezember 2021 hat das Oberste Gericht der Russischen Föderation „Memorial International“ liquidiert. Die Arbeit geht dennoch weiter. Ehemalige Mitarbeiter:innen der Organisation berichten über ihre Projekte.

Samstag, 17.9.2022, 10 Uhr, Gedenkstätte Buchenwald, Trauerplatz (bei schlechtem Wetter im Kinosaal)
Gedenkveranstaltung
31. Buchenwaldtreffen der Initiativgruppe Buchenwald 1945-50 e.V. aus Anlass der Einrichtung des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 vor 77 Jahren und des 72. Jahrestages seiner Auflösung

Grußworte und Ansprachen
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner
Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Heidrun Brauer
Vorsitzende der Initiativgruppe Buchenwald 1945-50 e.V.
Dr. Peter Wurschi
Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Peter Kleine
Oberbürgermeister der Stadt Weimar

Ökumenischer Gottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung

Eine Veranstaltung der Initiativgruppe Buchenwald 1945-50 e.V.

14.15 Uhr, Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald
Vortrag
Denkmäler zur Erinnerung an sowjetische Verhaftungen in Thüringen
Dr. Julia Landau und Franz Waurig

15.30 Uhr, Treffpunkt Besucherinformation
Thematische Führung über das Gelände der Gedenkstätte
Das sowjetische Speziallager Nr. 2

Samstag, 24.9.2022, 18 Uhr, Stadtmuseum Weimar
Filmvorführung und Gespräch
Kindheit ohne Namen mit Bärbel Hagendorf und Günther Weckbach (Verein „Kindheit hinter Stacheldraht“)
„Kindheit ohne Namen“ thematisiert Geburten in Haftstätten der DDR, aber auch in den Speziallagern.
Günther Weckbach und Bärbel Hagendorf wurden 1946 in den Speziallagern Torgau und Fünfeichen geboren.
Bis zu den Entlassungen ihrer Mütter 1948 bzw. 1950 wuchsen beide im sowjetischen Speziallager Nr. 2 in
Buchenwald auf.
Veranstaltung im Rahmen des Treffens der Kinder aus den Lagern und Gefängnissen der SBZ/DDR.

Sonntag, 2.10.2022, 19 Uhr, Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstrasse, Erfurt
Vortrag
Schuld waren immer die anderen. Ost- und West-Perspektiven auf das an der Grenze liegende ehemalige KZ Ellrich-Juliushütte, 1945–1989
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Am Stadtrand von Ellrich befand sich 1944/45 das größte Außenlager des KZ Mittelbau-Dora. Tausende Häftlinge überlebten das Lager nicht. Nach dem Krieg wurden die baulichen Überreste durch die deutsch-deutsche Grenze geteilt. Der Umgang mit dem früheren KZ spiegelt den Umgang mit der NS-Vergangenheit in Ost und West. Wechselseitige Schuldprojektionen verhinderten die Auseinandersetzung mit den hier begangenen NS-Verbrechen: Im Westen legte sich die Anklage gegen das angebliche „kommunistische KZ-Regime“ als Deckgeschichte über die NS-Auseinandersetzung, im Osten hieß es, die „Blutspur“ führe nach Bonn.

Veranstaltungsreihe "Erinnern braucht Wissen. Sowjetische Verhaftungen und Speziallager 1945–1950"

Seit 1990 ist es möglich, die Geschichte sowjetischer Verhaftungen und Speziallager in Ostdeutschland öffentlich zu verhandeln und wissenschaftlich aufzuarbeiten. Die Veranstaltungsreihe möchte über aktuelle Forschungsergebnisse informieren, Anregungen für die biographische Recherche zu Verhafteten geben und mit Geschichtsinteressierten ins Gespräch kommen. Die Reihe besteht aus vier aufeinander aufbauenden Veranstaltungen.
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Weimar. Anmeldungen direkt bei der Volkshochschule oder online unter: vhs-weimar.de

Samstag, 1.10.2022,10–12.30 Uhr, Treffpunkt: Liszthaus Marienstraße 17, Weimar
Stadtrundgang
Nach dem Krieg. Spuren der sowjetischen Besatzungsmacht in Weimar 1945–1950

Donnerstag, 6.10.2022, 16–19 Uhr, Volkshochschule Weimar, Haus 2, R. 002, Herderplatz 9
Einführung und Überblick
Sowjetische Verhaftungen und Speziallager

Donnerstag, 13.10.2022,16.30–19.30 Uhr, Volkshochschule Weimar, Haus 2, R. 002, Herderplatz 9
Auf der Suche.
Möglichkeiten der Recherche zu verhafteten und internierten Personen Teilnehmer:innen können gern eigene Dokumente zur Thematik mitbringen, die gemeinsam besprochen werden.

Samstag, 15.10.2022,10–14 Uhr, Treffpunkt: Besucherinformation, Gedenkstätte Buchenwald
Führung und Abschlussdiskussion
Sowjetische Verhaftungen und Speziallager

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