Foto: Alvin Gilens, Sammlung KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Trauer um Franz Rosenbach (1927-2012)

Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Buchenwald und Mittelbau-Dora am 7. Oktober 2012 verstorben

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora trauern um Franz Rosenbach, einen langjährigen Freund und Begleiter unserer Arbeit. Wir werden ihn nicht vergessen und ihm und seinem Werk ein ehrendes Andenken bewahren.

Franz Rosenbach wurde am 29. September 1927 in Horatitz (Sudetenland) geboren. Seit 1938 lebte seine Familie in Töpfritz (Niederösterreich).
Im Februar 1943 wurde die Familie Rosenbach auf Grund des „Zigeunererlasses“ von Heinrich Himmler verhaftet und in Wien inhaftiert. Ein knappes Jahr später erfolgte die Deportation in das „Zigeunerlager“ des KZ Auschwitz-Birkenau, wo Franz Rosenbachs älteste Schwester an Unterernährung starb. Im April 1944 überstellte ihn die SS in das KZ Buchenwald. Die Mutter und seine beiden anderen Schwestern kamen in das KZ Ravensbrück. Einen Monat später wurde Franz Rosenbach in das Lager Dora überstellt, wo er beim Aufbau des oberirdischen Barackenlagers arbeiten musste. Danach wurde er in das Außenlager Harzungen gebracht.
Von dort aus trieben ihn Wehrmachtsoldaten und SS am 4. April 1945 auf den Todesmarsch. Nachdem sich die Bewacher bei Dessau abgesetzt hatten, schlug sich Rosenbach in seinen Heimatort durch. Dort fand er keine Familienangehörigen mehr vor. Erst Anfang der fünfziger Jahre traf Rosenbach seine Schwestern Julie und Mizi wieder. Sie waren die einzigen Überlebenden seiner Familie.
Nach dem Krieg stand Rosenbach vor dem Nichts. Seine gesamten Papiere waren vernichtet worden. Er wurde für staatenlos erklärt. Mit befristeten Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen schlug er sich jahrzehntelang durch. Immer wieder bemühte er sich um seine Wiedereinbürgerung. Erst 1991 bekam er die deutsche Staatsbürgerschaft. Bis ins hohe Alter war der langjährige stellvertretende Vorsitzende Franz Rosenbach für den bayerischen Landesverbandes der Sinti und Roma tätig. Zudem war er bis zu seinem Tod Mitglied im Häftlingsbeirat KZ Buchenwald der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Am 7. Oktober 2012 verstarb Franz Rosenbach im Alter von 85 Jahren in Nürnberg.