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Pferdestall / Genickschussanlage

Ein umgebauter Pferdestall war der Schauplatz des größten Massenmordes in Buchenwald. In ihm installierte die SS eine Anlage, in der sie zwischen 1941 und 1944 über 8.000 sowjetische Kriegsgefangene durch Genickschuss ermordete.

Außenansicht des Pferdestalls, in dem sich die Genickschussanlage befand. Es handelt sich um ein längliches zweigeschossiges Gebäude.
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Pferdestall, April 1945. Foto: Alfred Stüber
Ein verzinkter Transportwagen für Leichen desen Vorderseite aufgeklappt ist. Der Wagen erinnert an eine große Bergwerslore: Es ist eine große, eckige Wanne, deren Vorderseite aufgeklappt werden kann. sie steht auf kleinen Rädern.
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Leichenkarren, mit dem die im Pferdestall durch Genickschuss getöteten Häftlinge ins Krematorium befördert wurden, 1950. Foto: Unbekannt.
Im Vordergrund ein Infoschild, welches anzeigt, dass es sich um den Standort des ehemaligen Pferdestalls handelt. Weiter hinten die hervorgehobenen Grundmauern des Stalls, in dessen Mitte ein Gedenkstein steht.
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Auf der Grundfläche des Ende der 1940er-Jahre abgerissenen Pferdestalles wurde in den 1950er-Jahren ein Gedenkort eingerichtet, 2022. Foto: Lukas Severin Damm.

Die Erschießungen gingen auf den sogenannten Kommissarbefehl der Wehrmacht zurück. Demnach sollten alle Staats- und Parteifunktionäre, politische Kommissare und Juden nicht als Kriegsgefangene behandelt, sondern noch an der Front unter Bruch aller völkerrechtlichen Konvention erschossen werden. In den Kriegsgefangenenlagern setzte die Gestapo die Aussonderungen fort. Verdächtige brachte sie zur Ermordung in das nächstgelegene Konzentrationslager.

Um einen reibungslosen Verlauf abzusichern, nutzte die SS in Buchenwald den ehemaligen Pferdestall ihrer Reithalle für eine eigens konstruierte Genickschussanlage. Während der Vortäuschung einer medizinischen Untersuchung töteten SS-Männer die Gefangenen von hinten mit einem Schuss in das Genick. Der Abtransport der Leichname zur Verbrennung in das Krematorium erfolgte in verzinkten Transportbehältern, die dort heute noch – zusammen mit einer Rekonstruktion der Genickschussanlage – besichtigt werden können. 

Nach Einstellung der Morde demontierte die SS die Anlage. Das Gebäude selbst wurde vermutlich in der Zeit des sowjetischen Speziallagers abgerissen.


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